Unser erster Stop fuehrt uns von Thailand direkt nach Langkawi, einer Insel im Nordwesten Malaysiens. Wir mieten einen schoenen Bungalow an einem Puderzuckerstrand gesaeumt mit Palmen, recht paradisisch, aber leider auch viel teurer als wir das von Thailand gewoehnt sind. Nach drei Tagen haben wir genug entspannt und wir fahren in die Cameron Highlands, wobei ich einen kleinen Temperaturschock erleide. Hier hats nur 15 Grad und ich hab keine warmen Sachen dabei (und leider auch keine Waermeflasche). Es ist allerdings wunderschoen hier. Wir buchen einen Tagesausflug und besuchen die Teeplantagen (sehr gruen), anschliessend wandern wir zweieinhalb Stunden durch den Dschungel (auch sehr gruen), oder besser gesagt, wir hangeln uns durch. Der Boden ist so schlammig, dass man sofort 20 cm einsinkt, weshalb wir von Ast zu Ast klettern. Ich komm mir vor wie ein Afferl, aber es gefaellt mir, das ist richtiges Dschungelabenteuer. Danach besuchen wir ein Insektenhaus und Phil beschliesst aus mir voellig unerklaerlichen Gruenden ein paar Skorpione auf den Arm zu nehmen. Ganz geheuer ist ihm das dann aber selber nicht, ein Skorpion scheint auch die Nerven zu verlieren und wackelt wild mit seinem Stachel. Unser Tourguide lacht allerdings nur und erklaert, dass diese Sorte hier eh nicht toedlich ist. Danach gehts weiter zu einem Bergdorf, wo wir mit einem Blasrohr Giftpfeile abschiessen duerfen. Ich versage allerdings klaeglich und bin nur froh, dass ich die neben der Zielscheibe herumlungernden Hennen nicht erwische. Nach einer zweiten Nacht mit eiskalten Zehen (Sorry, ihr habt die momentan wahrscheinlich staendig) fahren wir mit einem super VIP Bus (Man goennt sich ja sonst nichts) nach Kuala Lumpur und sind total begeistert von dieser Stadt. Wie ueberall in Malaysien ist es sehr sauber, die Leute sind herzlich und hilfsbereit und alles hier ist modern und fortschrittlich. Andrerseits werden hier aber auch Tradition, Kultur und Religion gross geschrieben. Und wir haben ein riesen Glueck. Zufaellig findet in der Naehe gerade ein besonderes hinduistisches Festival statt, Thaipusam (unbedingt googlen), das nicht nur mir unter die Haut geht. Es ist unglaublich, was wir hier zu Gesicht bekommen. Einige der Menschen hier sind in Trance und haben Metallhaken im Ruecken, daran haengen Limetten oder sie ziehen daran einen Altar hinter sich her. Andere haben Spiesse durch Wangen und Zunge und taumeln die steile Stiege zum Hoehlentempel hinauf. Alle sind total aufgebracht und irgendwie neben sich und nach einer Weile wird mir dann vor lauter Blut und Ekstase sogar ein bissi schlecht. Bei der Rueckfahrt im Zug erklaert uns dann ein freundlicher Mister, dass sich diese Menschen wochenlang auf diesen Event vorbereiten und fasten, sie duerfen auch den ganzen Tag nichts trinken, was bei dieser Hitze wohl das Schlimmste sein muss. Die Haken spueren sie anscheinend gar nicht, weil sie ja in Trance sind und es bleiben nachher auch keine Narben zurueck. Ich bin etwas beruhigt, ausprobieren will ichs aber trotzdem nicht. In den naechsten Tagen machen wir richtig Sightseeing. Wir besuchen das zweithoechste Gebaeude der Welt, die Petronas Towers, und sind von den Socken. Ploetzlich bin ich umgeben von einer Horde Inder. Aus mir unerfindlichen Gruenden will jeder ein Foto mit mir machen. Das ist mir alles ziemlich peinlich und ich hab ganz sicher auf jedem Foto einen hochroten Kopf. Zum Schluss soll ich sogar mit aufs Gruppenerinnerungsfoto. Die Inder duerften eine Vorliebe fuer Blondinen haben. Die Petronas Towers sind allerdings noch beeindruckender bei Nacht, wenn sie beleuchtet sind. Aber nicht nur die moderne Seite der Stadt begeistert uns. In Chinatown wird gerade das Ende des chinesischen Neujahrs gefeiert und wir sehen bunte Drachen durch die Stadt laufen. Am Abend gibts dort einen riesen Nachtmarkt und ich muss mich wieder mal zusammenreissen. So viele schoene Taschen, es ist ein Jammer! Wir treffen zwei lustige Irlaenderinnen und wir bleiben bis in die fruehen Morgenstunden. Aber es gibt kein Erbarmen, am naechsten Morgen gehts schon wieder frueh weiter, wir wollen hier einfach nichts versaeumen. Wir schauen uns die Nationalmoschee an und ich bin beeindruckt. Eine aeltere Dame erklaert mir alles und wir haben ein lustiges Tratscherl. Am Ende will sie meine Hand gar nicht mehr loslassen und meint, dass es doch eigentlich ganz egal ist, welche Religion, wichtig ist nur, dass man ein guter Mensch ist. Anfaenglich hatte ich ja Bedenken und war etwas nervoes, weil Malaysien ja ein islamischer Staat ist, aber die Menschen sind so lieb und ehrlich hilfsbereit, von meinen Bedenken ist nichts mehr uebrig. Wieder mal aendern wir spontan unsere Reiseroute, weil wir von anderen Travellern hoeren, wie toll Borneo sein soll. Von Kuala Lumpur fliegen wir direkt nach Kutching in den Sueden Borneos.
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